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Wie landen Arzneimittelrückstände & Medikamente in unserem Trinkwasser?

Medikamentenrückstände im Trinkwasser

Arzneimittelrückstände im Trinkwasser werden ein immer größer werdendes Problem. Herkömmliche Kläranlagen filtern mit drei Filterstufen – das reicht nicht, um Mikroplastik, Medikamentenreste oder Pestizide herauszufiltern. Studien beweisen, dass die Belastung des Trinkwassers durch Arzneimittelrückstände jährlich zunehmen werden.

Unser Leitungswasser ist gutes Trinkwasser. Diesen Ausspruch kennen wir alle, und im Gegensatz zu manch anderen Ländern ist das auch zutreffend. Leider ist die Qualität unseres Trinkwassers durch die zunehmende Konzentration an Schadstoffen in Gefahr.

Verunreinigung des Trinkwassers durch intensive Nutztierhaltung

Es sind nicht nur Medikamente aus der Humanmedizin: Auch Rückstände aus der Tiermedizin finden sich im Trinkwasser. Aber alleine 2019 wurden rund 670 t an Antibiotika (meist Penicilline, Tetracycline und Polypeptide aus der Humanmedizin) an Tierärzte abgegeben. Über das Abwasser finden die Arzneimittelrückstände den Weg ins Klärbecken, von dort aus gelangen sie in die Umwelt, in Flüsse, Bäche, Seen – und ins Grundwasser.

Aber die Zitrone enthält nicht nur Vitamin C: Tatsächlich steckt nicht einmal annähernd so viel Vitamin C in ihr wie in Sanddorn oder Hagebutten. Die Zitrone punktet mit anderen Benefits: Kalium, Magnesium und Calcium. Alle Mineralien benötigen wir für ein gesundes Herz-Kreislauf-System.

Rückstände von anderen Arzneimitteln aus der Veterinärmedizin gelangen über die Ausbringung von Dung und Nutztierhaltung auf unsere Böden. Hier versickern die Stoffe im Boden, gelangen ins Grundwasser. Und in unser Trinkwasser.

Medikamentenrückstände gefährden unsere Gesundheit

Hormone im Trinkwasser wirken im Körper

Nicht nur Arzneimittelrückstände wie Schmerzmittel, Blutdrucksenker oder Antibiotika lassen sich im Trinkwasser nachweisen. Der Anteil der Hormone Estrone, Estradiol, Progesteron und Testosteron in einem Liter Wasser ist mit 100 Nanogramm verschwindend gering. Der Nachweis ist häufig gar nicht nicht erbringbar. Dennoch sind Hormone in diesen Kleinstmengen in unseren Körpern wirksam, so Prof. Dr. Andrea Schäfer vom KIT (aerzteblatt.de)*.

Schmerzmittel Diclofenac im Trinkwasser

Um Schadstoffe im Trinkwasser aufzuspüren, hat der NDR für die Sendung „Die Tricks mit unserem Wasser“ ein Labor beauftragt: Es sollte Wasserproben auf Mikro-Schadstoffe untersuchen. In Lübeck, im Wasser der Elbe als auch bei anderen Untersuchungen fanden die Forscher Rückstände des Medikaments Diclofenac. Das Mittel gelang entweder über den Urin oder über das Duschabwasser in das Trinkwasser bzw. die Wasserproben.
Steigendes Alter in der Bevölkerung – steigende Gesundheitsgefahr durch Schadstoffe
Derzeit geht das Umweltbundesamt davon aus, dass die bisher im Trinkwasser nachgewiesenen Medikamentenkonzentrationen – nach heutigem Wissensstand – kein Gesundheitsrisiko darstellen. Allerdings gehen Fachleute mit dem demografischen Wandel auch von einem Anstieg des Arzneimittelverbrauchs aus. Die zunehmende Alterung in der Bevölkerung machen immer mehr Medikamente nötig, genau wie Wohlstandskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes Typ 2.

Unfruchtbarkeit & multiresistente Mikroorganismen durch Verschmutzung des Trinkwassers

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) untersuchte die Wirkung von Blutdrucksenkern, von Sartanen, im Trinkwasser.
„Die verordneten Wirkstoffmengen von Valsartan, immerhin 70 t, werden nahezu vollständig im Kläranlagenablauf wiedergefunden“, so Experten der Berliner Wasserbetriebe (BWB) und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales Berlin (LAGeSO) lt. der Website aerztekammer.de*.
Die Experten sehen Valsartan als erhebliches Risiko im Trinkwasser und empfehlen daher aus umwelttechnischen Gründen die Einnahme anderer Medikamente.
Durch die Rückstände von Arzneimitteln, vor allem der Sartane, werden Fruchtbarkeitsstörungen und die Verbreitung multiresistenter Mikroorganismen in Zusammenhang gebracht.

Unsachgemäße Entsorgung von Medikamenten in der Toilette

Leider ist die Verschmutzung unseres Trinkwassers durch Arzneimittelrückstände auch hausgemacht: Die unsachgemäße Entsorgung über Toilette und Spüle belastet das Trinkwasser zusätzlich.
Rückstände von Medikamenten kommen vor allem in Ballungsgebieten und Großstädten vor. Konventionelle Kläranlagen mit drei Stufen können keine Arzneimittelrückstände entfernen. Wer also gerne Leitungswasser trinkt, sollte den Einbau einer Umkehrosmoseanlage oder die Nutzung einer Wasserbar mit spezieller Filtertechnik aus der Raumfahrt überdenken.

Fachleute fordern Schutz vor Medikamentenrückständen im Trinkwasser

Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches und auch das Bundesumweltamt gehen von steigenden Mengen an Arzneimittelrückständen im Trinkwasser aus. Gewässer und Trinkwasser müssen daher dringend vor diesen Schadstoffen geschützt werden.
Eine vierte Reinigungsstufe in Kläranlagen wäre dazu in der Lage. Die damit verbundenen Kosten belaufen sich laut Bundesumweltamt auf rund 16 Euro pro Person und Jahr. Leider sind bis heute nur drei Reinigungsstufen üblich.

Wie viele Kläranlagen mit 4. Reinigungsstufe gibt es in Deutschland?

In Baden-Württemberg gibt es, Stand 2020, 16 kommunale Kläranlagen mit der vierten Reinigungsstufe. Bei weiteren 16 Kläranlagen ist die vierte Reinigungsstufe im Bau oder in Planung.
Damit ist das südliche Bundesland Spitzenreiter. In Bayern beispielsweise gab es das Pilotprojekt in Weißenburg, dass neue Techniken zur Abwasserklärung testet. In Nordrhein-Westfalen wurde, Stand 2018, getestet, und zwar mit der Machbarkeitsstudie in der Kläranlage Köttingen. Auch in Berlin wurde vier Jahre mit einer vierten Reinigungsstufe geforscht. Höxter, Dülmen und Mainz haben oder planen die vierte Stufe.
Mittlerweile fordern immer mehr Lokalpolitiker den Ausbau der vierten Stufe, um das Trinkwasser in Deutschland vor Medikamentenrückständen zu schützen.
Eine Auflistung aller Klärwerke in Deutschland mit vier Stufen ist nicht bekannt – zumal sich der Status laufend ändert.
Fazit: Der Ausbau der Kläranlagen kann sich in Deutschland in die Länge ziehen. Gehen Sie daher auf Nummer sicher und filtern Sie Ihr Leitungswasser mit unserer Premium-Filtertechnologie.

Quellen:Umweltbundesamt.de | ndr.de | ärzteblatt.de | baden-wuerttemberg.de | Maßnahmen zur Verhinderung Mikroschadstoffe des Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit