Nickel im Trinkwasser: Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen
Was ist Nickel und wie gelangt es ins Trinkwasser?
Nickel ist ein natürlich vorkommendes Schwermetall, das in Gesteinen, Böden und Mineralien enthalten ist. Es wird in zahlreichen industriellen Prozessen verwendet – etwa in der Metallverarbeitung, Galvanisierung oder Edelstahlherstellung. Doch obwohl Nickel in der Industrie wichtig ist, stellt sich die Frage: Wie gelangt es überhaupt in unser Trinkwasser?
Hauptquellen für Nickel im Trinkwasser
Nickel kann auf verschiedenen Wegen ins Trinkwasser gelangen – sowohl durch menschliches Zutun als auch auf natürlichem Wege.
- Wasserrohre und Armaturen: Besonders neue, vernickelte oder verchromte Armaturen geben Nickel ans Wasser ab, vor allem dann, wenn das Wasser länger steht.
- Industrielle Emissionen: Wenn industrielle Abwässer nicht ausreichend gefiltert werden, kann Nickel ins Grundwasser und damit ins Trinkwasser gelangen.
- Korrosion metallischer Werkstoffe: In alten Rohrsystemen aus Edelstahl oder Nickellegierungen können chemische Reaktionen zur Freisetzung von Nickel führen.
- Naturbedingte Einträge: In bestimmten geologischen Regionen kann Nickel auch durch Gestein in das Grundwasser gelangen – ganz ohne menschliches Zutun.
Hinweis: Die Nickelkonzentration ist häufig nach längeren Standzeiten erhöht, da sich das Metall über Nacht aus den Leitungen lösen kann.
Welche Gesundheitsrisiken entstehen durch Nickel im Trinkwasser?
In kleinen Mengen ist Nickel für gesunde Menschen meist unbedenklich. Dennoch kann es bei empfindlichen Personen – insbesondere bei Allergikern – zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Deshalb ist es wichtig, die Risiken zu kennen.
Mögliche Risiken:
- Hautreaktionen und Allergien: Nickel ist ein häufiges Kontaktallergen. Beim Konsum nickelhaltigen Wassers können daher allergische Symptome wie Juckreiz, Hautausschläge oder Ekzeme auftreten – insbesondere bei Personen mit vorhandener Sensibilisierung.
- Magen-Darm-Beschwerden: Nickel kann bei empfindlichen Personen Beschwerden wie Übelkeit, Bauchkrämpfe oder Durchfall auslösen, insbesondere bei längerer Aufnahme.
- Langzeitfolgen: Wird Nickel über einen längeren Zeitraum aufgenommen, kann es die Nierenfunktion beeinträchtigen. Außerdem besteht ein Zusammenhang mit Atemwegsreizungen.
- Krebsrisiko: Laut WHO gelten bestimmte Nickelverbindungen als potenziell krebserregend – insbesondere bei langfristiger Belastung.
Welche gesetzlichen Regelungen und Grenzwerte gelten?
Sowohl die deutsche Trinkwasserverordnung (2023) als auch die EU-Trinkwasserrichtlinie legen den Grenzwert für Nickel auf 0,020 mg/l (20 µg/l) fest.
Warum wurde dieser Grenzwert festgelegt?
Der Wert basiert auf toxikologischen Studien, denn insbesondere für empfindliche Gruppen – wie Kinder, Schwangere oder Allergiker – soll das Risiko minimiert werden. Durch die Einhaltung des Grenzwerts wird eine sichere tägliche Aufnahme gewährleistet.
Wer ist verantwortlich für die Einhaltung?
- Wasserversorger: Sie sind dafür zuständig, dass die Qualität des Trinkwassers bis zum Hausanschluss den gesetzlichen Vorgaben entspricht.
- Hauseigentümer und Vermieter: Diese müssen innerhalb des Gebäudes – insbesondere bei veralteten Installationen – für sichere Materialien sorgen.
- Hersteller von Armaturen: Auch die verwendeten Werkstoffe müssen den Grenzwerten entsprechen, sodass sie keine bedenklichen Mengen Nickel ins Wasser abgeben.
Welche Maßnahmen reduzieren die Nickelbelastung im Wasser?
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Leitungswasser zu viel Nickel enthält, kannst du gezielt etwas dagegen tun – sowohl kurzfristig als auch dauerhaft.
- Wasser ablaufen lassen: Vor der Nutzung – besonders morgens – sollte das Wasser kurz laufen, damit sich angereichertes Nickel nicht im Trinkwasser befindet.
- Nickelarme Armaturen verwenden: Edelstahl- oder Kunststoffvarianten geben kaum Nickel ans Wasser ab und sind daher eine empfehlenswerte Alternative.
- Umkehrosmoseanlagen installieren: Diese entfernen Nickel besonders zuverlässig. Mehr Informationen findest du unter smardy blue Umkehrosmosefilter.
- Ionenaustauscher verwenden: Auch diese Technologie reduziert Nickel, allerdings ist sie wartungsintensiver.
- Aktivkohlefilter: Sie sind bei Nickel weniger effektiv und daher eher als Ergänzung geeignet.
- Wassertest durchführen lassen: Mit einem Labor-Check über smardy blue mit iVario oder bei deinem örtlichen Gesundheitsamt kannst du Gewissheit über die Wasserqualität erhalten.
- Korrosionsschutz prüfen: In manchen Fällen reicht ein spezieller Schutzanstrich für Leitungen, manchmal ist jedoch ein vollständiger Austausch notwendig.
- Vermieter informieren: In Mietwohnungen liegt die Verantwortung bei der Hausverwaltung – bei nachgewiesener Belastung besteht Handlungsbedarf.
Fazit: So schützt du dich effektiv
- Spüle das Wasser nach Standzeiten, damit sich gelöste Metalle nicht im Trinkwasser ansammeln.
- Setze auf hochwertige, nickelfreie Materialien und geprüfte Wasserfilter.
- Lass dein Wasser regelmäßig testen – besonders, wenn Kinder oder Allergiker im Haushalt leben.
- Reagiere schnell, falls dein Wasserversorger oder Labor erhöhte Werte meldet.
Nickel im Trinkwasser kann problematisch sein – besonders für empfindliche Personen. Mit den richtigen Maßnahmen sorgst du jedoch ganz einfach für mehr Sicherheit und gesundes Trinkwasser im Alltag.