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Kupfer im Trinkwasser: Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen

Kupferrohre in einer Hausinstallation – mögliche Quelle für Kupfer im Trinkwasser

Kupfer im Trinkwasser: Gesundheitsrisiken und Schutzmaßnahmen

Was ist Kupfer und wie gelangt es ins Trinkwasser?

Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement, das in geringen Mengen für den menschlichen Körper notwendig ist. Es kommt in Gesteinen, Böden und Mineralien vor und wird in vielen industriellen Anwendungen sowie in Wasserleitungen verwendet. Doch wie genau gelangt Kupfer in unser Trinkwasser?

Hauptquellen für Kupfer im Trinkwasser

Es gibt verschiedene Wege, wie Kupfer ins Trinkwasser gelangen kann – insbesondere dann, wenn Leitungen oder die Wasserqualität ungünstige Voraussetzungen bieten.

  1. Kupferrohre und Armaturen: Besonders in Haushalten mit neuen oder bereits korrodierten Kupferleitungen kann sich Kupfer ins Trinkwasser lösen.
  2. Wasserbeschaffenheit: Weiches, saures oder aggressives Wasser fördert die Korrosion, wodurch vermehrt Kupfer freigesetzt wird.
  3. Industrie und Landwirtschaft: Auch über Abwässer oder kupferhaltige Pestizide kann Kupfer ins Grundwasser gelangen.
  4. Veraltete Wasserinstallationen: Alte Rohrsysteme mit geringer Korrosionsbeständigkeit setzen ebenfalls verstärkt Kupfer frei.

Hinweis: Besonders nach längerer Standzeit – etwa über Nacht – ist die Kupferkonzentration im Trinkwasser häufig deutlich erhöht.

Welche Gesundheitsrisiken entstehen durch Kupfer im Trinkwasser?

Kupfer ist zwar lebensnotwendig, doch eine übermäßige Aufnahme kann gesundheitliche Probleme verursachen – insbesondere für empfindliche Personen wie Säuglinge, Kleinkinder und Menschen mit Lebererkrankungen.

Mögliche Gesundheitsrisiken:

  1. Magen-Darm-Beschwerden: Eine erhöhte Kupferaufnahme kann zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall führen.
  2. Langzeitfolgen: Wenn Kupfer chronisch in zu hohen Mengen aufgenommen wird, können Leber und Nieren erheblich belastet werden.
  3. Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson): Bei dieser genetischen Störung wird Kupfer nicht ausreichend ausgeschieden – das führt zu Organschäden.
  4. Neurologische Störungen: Eine langfristige Überdosierung kann das Nervensystem schädigen und neurologische Symptome verursachen.

Fazit: Während Kupfer grundsätzlich wichtig für die Gesundheit ist, kann eine dauerhafte Überdosierung erhebliche Risiken bergen – vor allem für empfindliche Gruppen.

Welche gesetzlichen Regelungen und Grenzwerte gelten für Kupfer im Trinkwasser?

Aktueller Grenzwert für Kupfer im Trinkwasser

Die deutsche Trinkwasserverordnung (TrinkwV) und die EU-Trinkwasserrichtlinie der WHO legen den Grenzwert für Kupfer auf 2,0 mg/l (2000 µg/l) fest. Dieser Wert basiert auf aktuellen gesundheitlichen Bewertungen und soll sicherstellen, dass die Bevölkerung wirksam geschützt wird.

Hintergrund der Grenzwert-Festlegung

  1. Der Grenzwert basiert auf toxikologischen Studien, die eine sichere tägliche Aufnahme garantieren sollen. Weitere Informationen dazu gibt es beim Umweltbundesamt.
  2. Insbesondere empfindliche Gruppen wie Säuglinge oder Menschen mit Lebererkrankungen sollen durch diese Grenzwerte besser geschützt werden.

Verantwortlichkeiten:

  1. Wasserversorger: Sie sind zuständig für die Wasserqualität bis zum Hausanschluss.
  2. Hauseigentümer/Vermieter: Innerhalb des Gebäudes liegt die Verantwortung bei ihnen – insbesondere bei der Auswahl geeigneter Rohrmaterialien.
  3. Hersteller: Diese müssen sicherstellen, dass ihre Produkte keine gesundheitsgefährdenden Mengen Kupfer ins Wasser abgeben.

Wichtig: Falls Grenzwerte überschritten werden, müssen schnell geeignete Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung ergriffen werden.

Welche Maßnahmen eignen sich zur Reduzierung der Kupferbelastung?

  1. Wasser ablaufen lassen: Lass das Wasser morgens oder nach längerer Standzeit einige Minuten laufen, damit sich angesammeltes Kupfer nicht mit dem Trinkwasser vermischt.
  2. Alternative Rohrmaterialien verwenden: Edelstahl oder Kunststoff sind in Regionen mit weichem Wasser oft eine bessere Wahl als Kupfer.
  3. Wasserfilter nutzen:
    • Umkehrosmoseanlagen: Diese sind sehr effektiv bei der Entfernung von Kupfer. Mehr dazu findest du in unserem Beitrag über Umkehrosmose.
    • Ionenaustauscher: Auch diese Filter entfernen Schwermetalle – allerdings ist die Wartung aufwendiger.
    • Aktivkohlefilter: Diese sind für Kupfer meist nicht ausreichend geeignet.
  4. Wassertests durchführen lassen: Labore und unsere smardy blue Wasseranalyse liefern zuverlässige Ergebnisse. Alternativ bietet auch die Verbraucherzentrale entsprechende Tests an.
  5. Korrosionsschutz: Sollte die Quelle der Belastung bei den Rohren liegen, hilft entweder ein spezieller Schutz oder der Austausch der Leitung.
  6. In Mietwohnungen: Bei Verdacht solltest du deine Vermietung kontaktieren und auf eine professionelle Prüfung bestehen.

Interessant: Auch Blei im Trinkwasser stellt eine Gesundheitsgefahr dar. In unserem Beitrag erfährst du, wie du dich davor schützt und worauf du achten solltest.

Fazit: So schützt du dich vor Kupfer im Trinkwasser

  1. Lass Wasser ablaufen – insbesondere morgens oder nach längerer Abwesenheit.
  2. Verwende alternative Rohrmaterialien, wenn Kupferleitungen problematisch sind.
  3. Installiere bei Bedarf einen geeigneten Wasserfilter (z. B. eine Umkehrosmoseanlage).
  4. Lass dein Wasser regelmäßig testen – vor allem, wenn du Zweifel an der Wasserqualität hast.
  5. Bei dauerhaft erhöhten Werten: Informiere deinen Vermieter oder den zuständigen Wasserversorger.

Kupfer im Trinkwasser kann die Gesundheit gefährden – vor allem dann, wenn die Belastung über längere Zeit anhält. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Risiko jedoch deutlich verringern und eine sichere Wasserversorgung gewährleisten.